06. März 2023

Drei Jahrzehnte im Einsatz für Kinder im Spital

Wir möchten Ihnen eine Geschichte erzählen: die Geschichte der Stiftung Theodora. Zu unserem 30-jährigen Jubiläum nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise, bei der Sie erfahren, wann und warum unsere Stiftung gegründet wurde.

Theodora Van’t Noordende wurde am 20. April 1930 in Amsterdam geboren. Sie war trotz des Krieges ein starkes und positives kleines Mädchen. 1962 lernte sie ihren späteren Ehemann Jan Poulie kennen. Aus ihrer Liebe entstanden die beiden Söhne Jan und André. Als aufopfernde und fantasievolle Mutter verbrachte Theodora viel Zeit im Waadtländer Kantonsspital, nachdem ihr Sohn André mit zehn Jahren einen schweren Unfall erlitten hatte. Sie brachte viel Freude, Lachen und wunderschöne Geschichten ans Bett ihres Sohnes und zu den anderen sechs Kindern, mit denen er im Spital sein Zimmer teilte. Ihre Fähigkeit, belastende und schwierige Situationen in Momente der Unbekümmertheit und Sorglosigkeit zu verwandeln, beeindruckte André und Jan tief. So tief, dass sie Jahre später eine Stiftung mit diesem Ziel gründeten.

Eine wegweisende Erinnerung

Als Theodora 1992 starb, suchten die beiden Brüder nach einer Möglichkeit, dieser aussergewöhnlichen Frau Ehre zu erweisen. An einem Wintermorgen 1993 erinnerte sich André plötzlich an einen Artikel, den er vor Jahren in den Vereinigten Staaten gelesen hatte. Darin ging es um Spitalclowns, die von Michael Christensen alias Dr. Stubs ins Leben gerufen wurden. Ohne sich dessen bewusst zu sein, veränderte diese Erinnerung sein Leben, das Leben seines Bruders und dasjenige von Tausenden von Kindern. Seine Idee sollte schliesslich zur Gründung der Stiftung Theodora führen, wie wir sie heute kennen. André sprach mit seinem Bruder Jan über seine Gedanken und dieser fand die Idee grossartig. Gibt es eine schönere Ehrerweisung für Theodora, als die Freude, die sie verbreitet hatte, mit den Besuchen unzähliger Kinder im Spital weiterleben zu lassen?

Erster Besuch der Traumdoktoren Bobo (links) und Panosse (rechts) im CHUV in Lausanne im Rahmen eines Pilotprojekts.

Ein vielversprechender Anfang

Die einzige Schwierigkeit, die sich ihnen stellte, war die Tatsache, dass es so etwas in der Schweiz noch nie gegeben hatte. André zögerte nicht und setzte sich mit dem Universitätsspital in Lausanne (CHUV) in Verbindung, namentlich mit dem Onkologen Dr. Daniel Beck. Zu jener Zeit hatten Krebsforschende bereits damit begonnen, ihre Patienten mit Humor zu betreuen. Dr. Beck und die leitende Pflegefachfrau Christa Tébbe, die André damals nach seinem Unfall gepflegt hatte und sich sehr gut an die Besuche seiner Mutter Theodora erinnerte, unterstützten die Gebrüder Poulie bei der Umsetzung ihrer Idee. Dank dieser beiden treuen Förderern konnte ein dreimonatiges Pilotprojekt gestartet werden. Die ersten Besuche der Traumdoktoren fanden am 20. April, am Geburtstag von Theodora Poulie, statt – und waren ein Riesenerfolg! Kinder, Eltern und das Pflegepersonal waren von der Anwesenheit der Künstler Panosse und Bobo begeistert. Überzeugt von der Tragweite des Erfolgs und der Nachfrage in den Spitälern beschlossen die beiden Brüder, die gemeinnützige Stiftung Theodora zu gründen. Und so entstanden die Traumdoktoren und unsere Stiftung.

Einer der ersten Besuche der Traumdoktorin Gili Gili in der neugegründeten Stiftung Theodora.

Zwei Millionen Besuche

30 Jahre später hat die Stiftung ihre Präsenz von einem Spital im Kanton Waadt auf 32 Spitäler und 27 spezialisierte Institutionen in der ganzen Schweiz erweitert. Zudem sind es heute 72 Traumdoktoren, die die Fackel von den Doktoren Bobo und Panosse übernommen haben. Und in diesem Herbst werden wir die symbolische Marke von 2 Millionen Besuchen bei Kindern überschreiten, motiviert wie nie zuvor, die nächsten Kapitel dieser schönen und wichtigen Mission zu schreiben.

Traum im Notfall

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