26. Oktober 2023

Generation Theodora

Seit drei Jahrzehnten setzt sich die Stiftung Theodora jeden Tag dafür ein, durch Momente der Abwechslung Erleichterung zu verschaffen. In den vergangenen 30 Jahren haben die Theodora-Künstler fast 2 Millionen Kinder mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen besucht und mit ihnen fantasievolle Abenteuer und magische Momente geteilt. Diese lustigen, beruhigenden und poetischen Erlebnisse bestehen noch lange in deren Erinnerungen fort. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums hat die Stiftung Kontakt mit ehemaligen Patienten, ihren Eltern, dem Pflegepersonal und den ersten Traumdoktoren aufgenommen. Sie alle bilden zusammen die Generation Theodora.

Spital und Stiftung, eine grossartige Beziehung

Von 1991 bis 2008 war Bernard Decrauzat Direktor des CHUV. Diese Position brachte ihn 1993 mit André und Jan Poulie zusammen, um über ein innovatives Projekt zu diskutieren: den Besuch von Traumdoktoren bei Kindern im Spital. Er erzählt uns von der Entstehung dieser Zusammenarbeit.

Spitalzeit geprägt von Unbeschwertheit

Carmen Gantner war gerade drei Jahre alt, als bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Sie musste immer wieder und für lange Zeit ins Spital, schmerzhafte Behandlungen und Eingriffe über sich ergehen lassen – das Kindsein war von der Krankheit stark eingeschränkt. Vom Spital hat sie nicht viele Erinnerungen. Ihre Eltern erzählten ihr jedoch später von der Zeit und den Besuchen der Traumdoktoren.

Besuche, die verbinden

Viviana Meschitti, ehemalige Patientin und heute Professorin für Unternehmensorganisation in Bergamo, wurde vor genau 30 Jahren von Dr. Poppins im Regionalspital Lugano besucht. An den völlig unerwarteten Besuch erinnert sie sich vor allem daran, dass die Traumdoktorin viel dazu beigetragen hat, einen wertvollen Teamgeist unter den Kindern im Zimmer zu schaffen. Wenn sie mit der Stiftung Theodora sprechen könnte, würde Viviana sagen: «Schickt noch mehr Traumdoktoren, mehr, mehr!»

Eine freudige Zusammenarbeit zwischen Dr. Sivouplè und dem Pflegepersonal

Thierry Jacquier ist seit 1996 Traumdoktor. Der Schauspieler hat seine Theatererfahrung genutzt, um mehrere Traumdoktoren zum Leben zu erwecken. Er war 20 Jahre lang Dr. TocToc, ein Flieger, der die Welt bereist, und verwandelte sich dann in Dr. Silvouplè, der Kindern im Spital einen Hotelservice bietet, der nur den grössten Palästen würdig ist. Nun stellt er seine 25-jährige Erfahrung der neuen Generation von Traumdoktoren zur Verfügung.

Die Traumdoktoren sind unverzichtbare Kollegen

Luciano Anselmi, seit vielen Jahren Chefarzt der Kinderanästhesie im Regionalspital Bellinzona, schätzt die Zusammenarbeit Theodora-Traumdoktoren sehr. Wenn er ihnen in den Korridoren des Spitals begegnet, erfindet er mit ihnen nicht selten magische Geschichten, um die kleinen Patienten abzulenken und zu unterhalten.

Eine unvergessliche Reise

Christel lernte die Stiftung Theodora kennen, als sie acht Jahre alt war. 25 Jahre später blickt sie auf ihre Erfahrungen im Spital mit den Traumdoktoren und auf die wunderbare Reise nach Lappland zurück, die Theodora 1996 organisiert hatte.

Dr. Farfalla erzählt den kleinen Tessiner Patienten schöne Geschichten.

Dr. Farfalla ist seit 17 Jahren Traumdoktorin. Sie besucht Kinder in Spitälern und spezialisierten Einrichtungen im Tessin. Dr. Farfalla hat manchmal einen Vogel im Kopf, äh Entschuldigung, am Kopf. Immer hat sie bei sich eine Ukulele, eine Flöte, eine Geige oder den Dudelsack.

Die staunenden Augen einer Familie

Der fünfjährige Gregory war mit seiner Mutter Véronique im Spital, als die allerersten Besuche der Stiftung Theodora begannen. Véronique war von der Arbeit der Traumdok-toren so berührt, dass sie sich dazu entschied, sich selbst ehrenamtlich für die Stiftung zu engagieren. Gregory ist mittlerweile 35 Jahre alt. Sie erzählen uns gemeinsam von ihren Erinnerungen an den Besuch im Jahr 1993.

Die schöne Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Künstlern

Dr. Giacomo Simonetti, medizinischer und wissenschaftlicher Leiter des pädiatrischen Instituts der italienischen Schweiz, arbeitet seit vielen Jahren Hand in Hand mit den Theodora-Traumdoktoren. Im Interview erzählt er von den Qualitäten der Künstler, den Vorteilen für das Spitalpersonal und die jungen Patienten und von der schönen Zusammenarbei zwischen den Ärzten und den Künstlerinnen und Künstlern.

Zweimal pro Woche in einer heiteren Welt

Nadja Hofmann musste als sechsjähriges Mädchen während den Sommerferien aufgrund des hämolytisch-urämischen Syndroms notfallmässig ins Spital eingeliefert werden. Aufgrund der ernsten Situation musste sie sechs Wochen im Spital bleiben. Sie hat aber durchaus positive Erinnerungen an die Spitalzeit, dank ihren Eltern, dem sehr zuvorkommenden Personal und natürlich auch dank den Traumdoktoren, von denen sie regelmässig besucht wurde.

Dr. Turlutût bleibt den Kindern im Gedächtnis

Luce Golliez ist seit 27 Jahren als Traumdoktorin Turlutût im Einsatz. Die gelernte Pflegefachfrau, die 1996 zur Stiftung kam, hat sich dazu entschieden, den Kindern im Spital durch eine andere Herangehensweise Unterstützung zu bieten: durch darstellende Kunst. Mit Seifenblasen, Plüschtieren und einer kleinen Musikdose schenkt die Künstlerin den kleinen Patienten in den Spitälern der Kantone Waadt, Neuenburg und Wallis Freude und Trost und bleibt ihnen sehr gut in Erinnerung.

Traumdoktoren sind Freunde fürs Leben 

Thierry Grünig verbrachte vom Sommer 1998 bis zum Sommer 1999 ein ganzes Jahr im CHUV. Im Alter von 12 Jahren wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und er wartete jeweils ungeduldig auf den Dienstag, den Tag, an dem die Traumdoktoren zu Besuch kamen. Mittlerweile ist er 37 Jahre alt und Vater von 4 Kindern. Thierry erzählt uns, welche Bedeutung die Traumdoktoren und insbesondere Dr. TocToc in seinem Leben hatten.  

Zurück von der Via Theodora

Nächster Artikel