20. Mai 2022
Lachen ist gut für die Gesundheit

Mit seiner Rede zum «Tag der Kranken» sorgte der damalige Bundespräsident Johann Schneider-Ammann 2016 international für Aufsehen und machte gleichzeitig auf die Arbeit der Traumdoktoren aufmerksam. Im Gespräch verrät uns Alt-Bundesrat Schneider-Ammann, was ihn selbst zum Lachen bringt und warum er die Stiftung Theodora unterstützt.
Wie verläuft ihr politischer Ruhestand, vermissen Sie das Bundeshaus nicht allzu sehr?
Ich war acht Jahre lang Vorsteher des Eidgenössischen Departementes für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Es waren sehr spannende Jahre. Für mich galt zum Schluss «servir et disparaître» und das ist gut so.
Ist es Ihnen gelungen, ein engagierter Grossvater zu sein, wie Sie es sich am Ende Ihrer Amtszeit vorgestellt hatten?
Meine vier Enkelkinder machen mir und meiner Frau grosse Freude. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, so wie ich mir das erhofft hatte.
Können Sie sich an einen Spitalaufenthalt als Kind erinnern?
Ich hatte das Glück, nie im Spital übernachten zu müssen.
Was inspiriert Sie persönlich an der Arbeit der Traumdoktoren in den Spitälern?
Es zeigt mir, wieviel mit dieser Arbeit bei Kindern ausgelöst werden kann. Es bringt ihnen für ein paar Minuten oder Stunden ein Stück Hoffnung und Unbekümmertheit. Es inspiriert mich dazu, mich noch mehr für Kinder einzusetzen.
Welche Rolle spielt Humor in der Politik?
Die Politik wird von Menschen gemacht. Wenn man das Gegenüber gewinnen will, muss man das Herz öffnen. Gemeinsam zu lachen ist sehr wichtig, um den politischen Gegner zu gewinnen.
Sechs Jahre nach Ihrer Rede zum Tag der Kranken können wir nicht anders, als Ihnen diese Frage zu stellen: Glauben Sie noch immer, dass Lachen gesund ist?
Offenbar war ich für einige Leute eine Lachnummer. Aber ja, auch sechs Jahre danach bin ich davon überzeugt, dass Lachen gesund ist. Was ich aber gar nicht schätze, ist das Auslachen. Oder anders gesagt: Boshaftes Gespött ist inakzeptabel.
Die Traumdoktoren regen bei den Kindern die Fantasie an und helfen mit, den Spitalaufenthalt besser zu überstehen.
Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann
Was bringt Sie persönlich zum Lachen?
Ab und zu, wenn ich in den Spiegel sehe. Aber auch Streiche meiner Enkelkinder bringen mich zum Lachen.
Am Ende Ihres Präsidialjahres im Bundesrat haben Sie sich entschieden, zwei Organisationen mit einer Spende zu unterstützen, darunter die Stiftung Theodora. Was war der Grund für diese Wahl?
Die Stiftung Theodora macht eine hervorragende Arbeit. Ich unter stütze sie seit sechs Jahren und werde das auch weiterhin tun. Für Kinder ist ein Spitalaufenthalt etwas Bedrohliches. Die Traumdoktoren regen bei den Kindern die Fantasie an und helfen mit, den Aufenthalt besser zu überstehen.
Mit welchen drei Worten würden Sie die Stiftung Theodora beschreiben?
Es braucht sie unbedingt! (vier Worte 😊)