18. Mai 2022

Schülerin erforscht Operationsbegleitung

India Winterberger hat in ihrer Maturaarbeit die Besuche der Traumdoktoren erforscht

lndia Winterberger hat für ihre Maturaarbeit am Gymnasium lnterlaken tiefgründig über die Wirkung der Traumdoktoren vor und nach Operationen recherchiert. Dabei fand sie heraus, dass insbesondere die Nervosität zwischen der Ankunft im Spital und dem Eintritt in den Operationssaal bei Kindern und ihren Eltern abnimmt, wenn eine Theodora-Künstlerin oder ein -Künstler die Familie zusätzlich zum Pflegepersonal begleitet. lndia Winterberger, die Ärztin werden möchte, im Interview.

India, du hast deine Maturaarbeit über die Operationsbegleitung durch die Traumdoktoren geschrieben. Wie bist du auf dieses Thema gekommen?

An einem Zukunftstag hab ich im Kantonsspital Luzern einen Traumdoktor der Stiftung Theodora kennengelernt. Seine Arbeit faszinierte mich und ich wollte seinen Beruf besser kennenlernen.

Dein Projekt war keine leichte Aufgabe. Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

Ja, ich bin sehr zufrieden. Es hat mir gezeigt wie wertvoll die Arbeit der Traumdoktoren ist. Ich konnte dies auch mit Zahlen belegen.

Was hast du entdeckt?

Kurz gesagt: Die Lebensqualität der Kinder und Eltern vor, während und nach der Operation wird verbessert, wenn die Kinder von einer Traumdoktorin oder einem Traumdoktor begleitet werden. Sich im Genesungsprozess befindende Kinder, die zufrieden, erholt und schmerzfrei sind, können viel schneller wieder in den Alltag zurückkehren. Die Eltern sind entspannter und finden sorgloser zurück in die Arbeitswelt.

Bist du auf etwas gestossen, mit dem du nicht gerechnet hättest?

Ich war überrascht, dass die Traumdoktoren auch die Nervosität der Eltern signifikant senken.

Du durftest Dr. Fridolin acht Stunden lang begleiten. Was hat dich beim Beobachten von ihm, den Patienten und ihren Eltern am meisten überrascht?

Es hat mich beeindruckt, wie individuell er auf die Kinder und Eltern eingegangen ist. Ich fand es faszinierend, wie er aus ängstlichen Kindern neugierige Persönlichkeiten ‚zauberte‘, die voller Vertrauen mit ihm den Operationssaal betraten.

Du hast herausgefunden, dass das Thema ‘Traum‘ ein wichtiger Bestandteil des Traumdoktor-Besuches ist. Inwiefern hilft träumen den Kindern?

Der Traum bringt die Kinder in eine andere Wirklichkeit und lenkt sie vom Operationsstress ab.

Doktor Lilu bei einer Operationsbegleitung im Kinderspital Luzern
Mit der Unterstützung von Dr. Lilu kann Andrea sogar bei der Einnahme vom Dormicum lachen. Die Lebensqualität der Kinder und ihren Eltern verbessert sich durch die Traumdoktor-Begleitung vor, während und nach Operationen nachweislich. Foto: Jakob-Ineichen

Ferner hast du festgestellt, dass die Kinder nach dem Spitalaufenthalt öfter über diesen sprechen, wenn sie von einem Traumdoktor begleitet wurden.

Ich denke es ist positiv, wenn die Kinder über ihre Erfahrung sprechen und diese nicht verdrängen. Denn die Chance ist gross, dass sie im Verlauf ihres Lebens wieder Berührungen mit dem Spital haben werden und so können sie das Spital mit einem positiven Gefühl betreten.

Was müssen deines Erachtens die Traumdoktoren mitbringen, um Kinder vor und nach einer Operation zu begleiten?

Ein grosses Einfühlungsvermögen, Flexibilität, um auf die verschiedenen Situationen einzugehen, und ein grosses Herz.

Herzlichen Dank für deine Recherche und deine Antworten, India!

Es heisst wieder... Kids' Day!

Nächster Artikel