04. Oktober 2024

Heart icon Fröhlicher war es noch nie im OP

Was haben ein kleines Äffchen, verschwundene Spielkarten und ein Trinkwettbewerb gemeinsam? Sie alle begegnen Kindern kurz vor einem chirurgischen Eingriff im Spital. Sie glauben uns nicht? Dann begleiten Sie mit uns Dr. U. Fröhlich im Kinderspital des Kantonsspitals Aarau (KSA) bei seinem Einsatz im Programm «Operation Traum».

Noch am sehr frühen Morgen betritt Tommy Müller das KSA. Sein Ausweis als «Humor Resources Manager» mit dem Foto eines Schimpansen öffnet ihm alle nötigen Türen in der Tagesklinik. Nach der Ankunft im Umkleideraum wirft er sich sofort in Schale: Ein bunter Frack und eine klassische Melone machen aus ihm Dr. U. Fröhlich, so wie ihn die Kinder kennen. In seinen riesigen Kitteltaschen verstaut er noch diverse Spielkarten, ein daumengrosses Äffchen sowie einen Zauberstab und desinfiziert sich zum Abschluss die Hände. Bevor es endlich losgeht, geht es zunächst zum Pflegefachpersonal. Hier holt sich der Künstler alle wichtigen Infor-mationen über die kleinen Patienten sowie die anstehenden Operationen. Dieser Austausch ist das A und O für einen reibungslosen Einsatz.

Auf dem Weg in den Operationssaal mit Traumdoktor U. Fröhlich.

Kuscheln vor der Anästhesie

Dr. U. Fröhlich klopft sachte an der Tür. «Guten Morgen, ich bin Dr. U. Fröhlich. Darf ich hereinkommen?» Der 8-monatige Luan strampelt begeistert, denn der Traumdoktor kommt heute in ganz besonderer Begleitung. «Das ist mein guter alter Freund ‹Klaus die Maus›.» Dr. U. Fröhlich nimmt das Plüschtier und kuschelt spielerisch mit dem kleinen Patienten. Seine Eltern, noch bis eben voller Sorgen, freuen sich über den aufmunternden Besuch und sind nun sichtlich entspannter. Gemeinsam mit der Pflegefachfrau begleitet Dr. U. Fröhlich anschliessend Luan bis zum Operationssaal, wo er einen kleinen Eingriff unter örtlicher Anästhesie bekommt.

Dr. U. Fröhlich im mit einer Pflegefachfrau im Kinderspital Aarau.
Im Stationszimmer erhält Dr. U. Fröhlich die für ihn relevanten Informationen.

Von Patientin zu Zauberin

Weiter geht es zur 8-jährigen Hana und ihrer Mutter, die schon ungedul-dig auf Dr. U. Fröhlich warten. Noch bevor der Traumdoktor etwas sagen kann, fragt Hana aufgeregt: «Kannst du mir zeigen, wie man zaubert?» Auf Hanas Wunsch wird das Spitalzim-mer in eine Zauberschule verwandelt. Die Wartezeit vor einer Operation ist meist von grosser Anspannung und Angst geprägt, doch hiervon ist keine Spur. Hana schafft es nach kurzer Zeit, mit dem magischen Zau-berstab eine verschwundene Karte hervorzuzaubern. «Toll hast du das gemacht. Ein echtes Naturtalent», bestätigt Dr. U. Fröhlich. Auf dem Weg zum OP-Saal äussert Hana noch eine weitere Bitte: «Zeigst du mir noch einen anderen Zaubertrick, wenn ich aufwache?»

Hana zeigt Dr. U. Fröhlich ihren Zaubertrick.

Ein Äffchen nimmt die Angst

Der 7-jährige Fabio hat Angst. Seine Operation steht als Nächstes an, doch aufgrund seiner starken Nervosität verschreibt ihm der Anästhesist ein Beruhigungsmittel, das sogenannte Dormicum, damit die Narkose leichter abläuft. Die Absprache mit dem Pflegefachpersonal ist sehr wichtig, bevor ein Traumdoktor ein Patientenzimmer betritt. Deshalb weiss der Traumdok-tor bereits vorher, wie seine heutige Mission lautet: den verunsicherten Fabio dazu bewegen, das Dormicum einzunehmen.
Dr. U. Fröhlich stellt sich vor und betritt mit guter Laune das Spi-talzimmer. In seiner Hand hält er zwei kleine Trinkbecher mit roter Flüssigkeit. «Ich wette, dass du nicht so schnell trinken kannst wie ich», behauptet der Traumdoktor. Fabio lächelt ihn an und willigt ein, mit Dr. U. Fröhlich um die Wette zu trinken. Auf die Plätze, fertig, los! Mit einem Schluck trinkt Fabio sein Dormicum als Erster und Dr. U. Fröhlich belegt mit dem Himbeersirup den zweiten Platz. Fabios Angst verwandelt sich immer mehr in Neugier. Der kleine Patient schaut lange auf den Ausweis mit dem Schimpansen-Foto. «Das bin wirklich ich. Ich habe mich heute extra für dich rasiert, aber ansonsten sehe ich so aus», scherzt Dr. U. Fröhlich. Fabios Mutter lacht so laut, dass auch ihr Sohn angesteckt wird. Aus seiner Tasche zaubert der Künstler noch ein kleines Äffchen herbei und hängt es an seine Maske. Fabio, der langsam immer müder wird, inte-ressiert sich nur noch für seinen neuen Freund aus Gummi und lässt sich dabei vom Traumdoktor bis zur Schleuse des OP-Saals rollen.

Fabio ist neugierig auf das Äffchen von Dr. U. Fröhlich.

Das Beste zum Schluss

Dr. U. Fröhlich hat noch längst nicht Feierabend. Im Programm «Operation Traum» gehört es ebenfalls zu den Aufgaben des Traumdoktors, wäh-rend der Operationen den Eltern im Warteraum beizustehen und ihnen die gefühlte Ewigkeit zu verkürzen. Doch für Dr. U. Fröhlich kommt das Beste immer zum Schluss, und zwar, wenn er die Kinder im Aufwachraum empfan-gen darf. Erleichterung, Ruhe, Freude …viel mehr als nur Lachen. Das ist der Moment, der den Traumdoktorinnen und Traumdoktoren am meisten Freude bereitet. Der Moment, wenn «Klaus die Maus» wieder mit Luan kuschelt, Hana einen neuen Zaubertrick lernt und Fabio wieder mit dem kleinen Äffchen vereint ist.

Mit Affe, Charme und Melone – das ist unser Dr. U. Fröhlich.

Mehr zum Programm «Operation Traum»

  • Seit 2004 besucht die Stiftung Theodora wöchentlich die kleinen Patienten im KSA, seit 2022 mit dem Programm «Operation Traum».
  • Seit 2022 begleiteten die Traumdoktoren über 1 160 Kinder im Rahmen des Programms «Operation Traum» in Aarau.
  • Dr. U. Fröhlich gehört seit 2010 zum Theodora-Team.
    Er ist gleichzeitig Teamverantwortlicher der Künstlerinnen und Künstler der Region Nord-Süd.

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