Am 1. Juli 2016 bekamen 15 Traumdoktoren nach einer zweijährigen Ausbildung ihr Diplom. Wir freuen uns, Ihnen hier alle vorstellen zu dürfen!
Dr. Kawaii
Trauen Sie ihrem Namen nicht, denn auch wenn Dr. Kawaii die kleinen, niedlichen, „kawaii“-Dinge wirklich liebt, ist sie eine grosse Handwerkerin, vor allem im Spital: Turnschuhe mit Masken fabrizieren, Angelruten mittels Spatel herstellen oder die Fäden von Spiderman mit Klebeband spinnen… um nur einige ihrer Spezialitäten aufzuzählen. Sie hat uns auch anvertraut, dass man in den kleinen Trichtern, die von den „echten“ Doktoren verwendet werden, um in die Ohren zu schauen, das Meer hört! Ja ja, Worte von Kawaii! Die Kinder glauben es auf jeden Fall, und an diese Dinge zu glauben tut gut – vor allem, wenn man im Spital ist. Die neu diplomierte Traumdoktorin teilt regelmässig Momente der Leichtigkeit und des Lachens mit den kleinen Patienten des Spitals Yverdon-les-Bains und des CHUV / Centre hospitalier universitaire vaudois. Einmal monatlich besucht sie ausserdem die Institution für Kinder mit Behinderung „L’Espérance“ (Etoy – VD).
Ein besonderes Erlebnis:
« Eines Tages kam ich ins Spital und ass wie immer zu Mittag in der Cafeteria. Plötzlich landete ein Helikopter vor der Cafeteria und ich sagte mir: ‹Hoffentlich ist das nicht für ein Kind!› Als ich auf die Station ging, wurde mir gesagt, dass ein Kind mit dem Helikopter transportiert werden sollte. Ich war noch nicht im Kostüm und fühlte mich machtlos, denn es war mir bewusst, dass ich so dem Kind und seiner Mutter keine tröstenden Worte spenden konnte. Als ich mich dann umkleidete, hörte ich wie der Helikopter genau vor meinem Fenster sich aufmachte, wegzufliegen. Ich machte schnell meine Zöpfe, setzte meine rote Nase auf und formte auf dem Balkon ein Herz mit den Händen, falls es jemanden sehen könne… und plötzlich sah ich eine Hand, die mir hinter dem Helikopterfenster zuwinkte, wahrscheinlich die Mutter… so schön, dass ich sie so etwas aufmuntern konnte! »
Dr. Mamzelle
Sie wurde diesen Sommer als Traumdoktorin diplomiert, und Dr. Mamzelle kann nicht übersehen werden: unordentliche Frisur, ein Arbeitsmantel mit ein paar…Löchern, einem Klebeband UND eine Blume in ihren Haaren. Weil, ja: Mamzelle liebt Blumen! Immer mit Post-its unterwegs ist sie stets bereit, den Frühling auf ihrem Weg zu verbreiten – indem sie Betten in farbige Felder und Korridore in Graslandschaften verwandelt. Es ist eine Welt für Träume, Lachen und Fantsien, welche sie jedes Mal mitbringt, wenn sie ein Kind besucht.
Ein besonderes Erlebnis:
« Bei unseren Besuchen im pädagogisch-therapeutischen Zentrum Les Perce-Neige hatte sich einer der Jugendlichen – Alexis – mehrere Monate lang nicht an unseren Animationen beteiligt. Er war Lärm, jeder Art von Berührung und Veränderungen gegenüber hoch empfindlich und unsere Besuche schien er als starke Störung zu empfinden. Nach mehreren Wochen kamen wir eines Tages mit einer Geschichte von Geistern, die Farben brauchen, daher. Der wie immer abseits des Geschehens sitzende Alexis schaut zögerlich, was los ist, und die Erzieherin bittet mich, zu versuchen, auf ihn zuzugehen. Ich nehme also mein Laken und meine bunten Stifte und setze mich neben Alexis. Ich fange an, ihm die Geschichte der Farben zu erzählen, mit denen die Laken bemalt werden sollen, und male zunächst ein auf meinem Schoss liegendes Laken bunt an. Dann lege ich es ihm vorsichtig auf seine Knie und male dabei weiter bunte Kreise. Und auf einmal nimmt er mir den Stift aus der Hand und beginnt zu malen! Es ist die erste echte Interaktion mit Alexis. In den kommenden Wochen sehen wir, dass er unsere Interventionen nach und nach mitverfolgt, dabei hält er sich jedoch stets im Hintergrund. Im Juni, bei unserem letzten Besuch in diesem Schuljahr, sitzen wir alle zusammen an einem Tisch und singen gemeinsam ein Lied. Alexis sitzt jedoch auf einer Bank im Flur. Nachdem wir das Lied zu Ende gesungen haben, spricht mich die Erzieherin an: ‹Mamzelle, kannst du mal kommen? Er fragt schon eine ganze Weile nach dir.» Ich setze mich also neben Alexis und sage zu ihm: ‹Na, Alexis, ich hab gehört, dass du mich sprechen willst?› Er wiederholt mehrere Male meinen Namen und sagt auf einmal ‹Umarmung›, bevor er mich richtig fest in seine Arme schliesst. Für jemanden, der nicht verträgt, dass man ihn berührt … Die Erzieherin glaubt ihren Augen nicht: «Das muss ich unbedingt fotografieren»! Ich selbst bin tief berührt. Was für ein unglaublicher Fortschritt, was für eine tolle Entwicklung in diesem Jahr! Und vor allem: Was für eine wundervolle Art, sich schöne Ferien zu wünschen! »
Dr. StrubuLà
Sie gehört zu den 15 im Juli diplomierten Künstler, die für Theodora unterwegs sind. Dr. Strubulà sagt von sich, sie könne nicht gut zaubern, nicht gut Ballons knüpfen und auch nicht besonders gut Ukulele spielen. Dafür zaubert sie den Kindern, denen sie begegnet, in einfacher und spontaner Art ein Lächeln auf die Lippen – z.B. mit einem eigentümlich gesummten Weihnachtslied, und das mitten im Sommer! Dr. StrubuLà ist hauptsächlich im Kinderspital UKBB, im Heilpädagogischen Kinderheim Weidmatt (LU) und im Sonderschulheim zur Hoffnung in Riehen (BS) anzutreffen.
Ein besonderes Erlebnis:
« Einmal sass ich einfach da mit einem Mädchen und wir zeichneten, auf unserem fahrbaren Büro und redeten, lachten und zeichneten. Sie war einfach froh, war jemand da. Jemand wie sie. Ein Kind, einfach ein wenig grösser. »
Dr. Pom
Gerüstet mit ihrer weiss gepunkteten Ukulele und ihrer Tiger-Ente, die auch mal den Kopfstand macht, ist Dr. Pom mal superschlau besserwisserisch, mal unbeholfen, mal laut, mal leise, mal schnell, mal langsam, mal frech, mal übervorsichtig, mal superlustig und manchmal einfach nur da für die kleinen Patienten. Besonders im Ostschweizer Kinderspital, in der Psychiatrischen Poliklinik Bruderholz (BL) sowie im Rehabilitationszentrum Affoltern am Albis (ZH) und der Stiftung Solvita in Urdorf (ZH) sorgt die energische wie behutsame Traumdoktorin für viel Lachen und Freude.
Für Dr. Pom bringt jeder einzelne Besuch seine ganz eigene schöne Geschichte mit. Ob traurig, lustig, sentimental, abgefahren, chaotisch, berührend… Die vielen Facetten machen diese Erlebnisse so reich. Ein kleiner Beitrag der Traumdoktorin, um die Welt ein weniger farbiger zu machen!
Dr. Professore
Der adrette und elegante Dr. Professore erkennt man an seiner Brille, die ihrem Dienst nicht nachkommt und bei der das linke Glas nur so runterhängt, und seinem rechten Ärmel, der regelmässig an der Türklinke hängen bleibt… natürlich weiss der Professor wie er sich mit einem cleveren „Rissruck“ befreien kann. Die Ungeschicklichkeiten sind an der Tagesordnung – aber natürlich erlaubt für eine kultivierte Person wie er

Dr. Professore besucht vor allem die kleinen Patienten im Kinderspital Zürich und im Kantonsspital Graubünden wie auch die Kinder in der Maurerschule und Stiftung Brühlgut in Winterthur.
Ein besonderes Erlebnis:
« Als Herr Traum Professore bin ich an einer Situation geraten, in der ich eine Beziehung aufbauen konnte, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Einen Blickkontakt und noch einen, ein Schritt näher, ein Händedruck, ein Summen und ein gemeinsames herzhaftes Lachen, beide nicht genau wissend warum. Bei diesem Jungen im Rollstuhl konnte ich einmal der sein, der lachen musste. »
Dr. Plume
Dieser Theodora-Neuling und Experte in Sachen Lachen und Träume erinnert sehr an Professor Bienlein von Tim und Struppi. Wie er, verlässt er sein Haus nie ohne seinen Hut, der je nach Situation anfängt zu spielen und zu tanzen! Mit Leichtigkeit und Feinheit spielt Dr. Plume seine Harmonika in den Spitälern Sion, Aigle, Yverdon und in der Stiftung Perceval, um vielen Kindern und Eltern jede Woche wertvolle Momente der Freude zu schenken.
Ein besonderes Erlebnis:
« Ich näherte mich einem Baby, das mit weit geöffneten, aufmerksamen Augen in einer durchsichtigen Wiege lag. Da kleine Bären sein Pyjama dekorierten, entschieden wir – das Kind und ich – uns, eine Reise nach Alaska zu machen, um… den Eisbären hallo zu sagen! Das Kind starrte mich an und reagierte ein wenig auf die Worte, aber auch auf die Musik. Als der Moment kam, sich zu verabschieden, entfernte ich mich und sagte mit der Hand ‹auf Wiedersehen›. Während der ganzen Geschichte hatte sich das Baby nicht bewegt. Aber in diesem kurzen Augenblick hebte es seine kleine Hand um mir ebenfalls ‹auf Wiedersehen› zu sagen. Das berührte mich sehr. »
Dr. Carusela
Die frisch gebackene Traumdoktorin liebt es herumzutollen wie ein junges Pferdchen. Immer wieder hat sie etwas Spannendes zu entdecken und zu erleben. Und… sie macht aus jedem einen Star! Mit ihren Scherenschnitten und abenteuerlichen Geschichten zaubert sie vielen kleinen Patienten ein Lächeln ins Gesicht.
Gerne im Inselspital Bern und im Universitätskinderspital beider Basel unterwegs, mag Dr. Carusela die Tatsache, dass sie einfach «sein und geben» darf – andere müssen Bussen oder Strafen verteilen, sie darf Freude verbreiten!
Ein besonderes Erlebnis:
« Ich war mit Dr. Marroni auf der Intensivstation in Bern. Wir spielten für einen kleinen Jungen. Während dem Spielen war keinerlei Reaktion zu sehen und wie so oft wussten wir nicht genau, ob unsere Anwesenheit etwas Freude bereitet hatte. Doch als wir wieder bei der Station angekommen sind, haben uns die Pflegefachpersonen gedankt. Sein Puls sei schon lange nicht mehr so hoch gewesen. »
Dr. Pincette
Sie haben es sicherlich vermutet: Diese junge Traumdoktorin ist auf Wäscheklammern spezialisiert. Aber nicht nur! Sie zeichnet auch fürs Leben gern, sie hält schöne Momente fest, und sie erschafft – zusammen mit den Kindern – Abenteuer in Bildern. Mit den leuchtenden Tupfen auf ihrem Kostüm und den grossen Turnschuhen entführt Dr. Pincette jede Woche die kleinen Patienten des Spital Vevey und des Spital Fribourg in eine Welt voller Lachen und Magie.
Ein besonderes Erlebnis:
« Méli Mélo und ich waren bei einer Stiftung für Kinder mit Autismus und entschieden uns, ein Spiel mit Fäden und Schnüren zu machen. In einer der Klasse fingen wir an, mit einer Betreuungsperson einen grossen Fadenknäuel zu werfen. Es war auch ein Kind dabei, mit dem es schwierig war, in Kontakt zu treten. Der Faden wickelte sich ab. Ich befestigte ihn an den Türgriffen, den Tischfüssen, den Wänden… überall wo der Knäuel durchlief. Es entstand ein riesiges Tuch. Das Kind, das langsam Vertrauen gewann und sich sichtlich amüsierte, wollte ebenfalls den Knäuel werfen. Als der Knäuel aufgebraucht war, nahm ich einen weiteren aus meinem kleinen Koffer. Wir fingen von vorne an. Das Kind betrachtete dieses riesige Tuch, in dem wir zu fünft gefangen waren. Die Fäden wickelten unsere Füsse und Arme ein und waren überall, hinten, unten, oben… Während diesem amüsierten Zuschauen hatte ich das Gefühl, näher bei diesem Kind zu sein und es zu verstehen. Es beeindruckte mich selber sehr, inmitten all dieser Fäden zu sein. Wir teilten denselben Augenblick der Freude, der Komik und der Magie. Für mich war es ein Geschenk, wir konnten zusammen lachen! Danke für diesen schönen Moment, und danke auch den Betreuungspersonen, dass sie diese Magie mit uns geteilt haben. »
Dr. Wolle
Der tollpatschige Doktor mit den guten Manieren ist genau so verrückt und verspielt wie seine Frisur. Auf grossen Schuhen mit leisen Sohlen ist er stets mit dem Schalk im Nacken unterwegs und, anstelle von Stricknadeln hantiert er gekonnt mit seinen Schlagzeugschlägern. Zu seinen Besuchsinstitutionen gehören die Spitäler Aarau, Baselland und Luzern, sowie die Institution Heilpädagogisches Kinderheim Weidmatt im Kanton Luzern.
Zu seinen Erlebnissen sagt Dr. Wolle: « Für mich gibt es nicht DAS Erlebnis. Jeder Besuch, jede einzelne Begegnung beinhaltet viel Schönes und Magisches. Jeder Moment ist einzigartig und wunderbar. Unbezahlbar ist jedoch wenn die Pflegerinnen ins Zimmer schauen, weil es so laut zu und her geht und beim Eintreten sagen: «Ah, Wolle, du bisch do.» »
Dr. Chic
Ebenfalls frisch gebackene Traumdoktorin, ist sie ohne Zweifel äusserst stilvoll – und das ist noch weit untertrieben! Sie trägt eine glitzernde Mütze und glitzernde Turnschuhe, ein Blumenkleid mit rosa Diamanten und (fast) gleichfarbige Strümpfe. Alles passt von Kopf bis Fuss. Ihre Kalimba-Klänge ertönen jede Woche im Hôpital du Jura in Delémont und im Hôpital neuchâtelois, wo sie den Kindern und ihren Angehörigen wertvolle Momente des Lachens schenkt.
Ein besonderes Erlebnis:
« Bei einer Vertretung in La Chaux-de-Fonds begegnete ich einem Mädchen mit Autismus. Der Himmel, den man durch das Fenster sah, besorgte sie. Er war bedrohlich, schwarz, aber ohne Gewitter. Wir schlossen gemeinsam die Augen und gingen mit meiner Kalimba wah-wah alle Etappen eines Gewitters durch: von der Sonne zum Wind, über die ersten Regentropfen, zum Donner und den Blitzen, und schliesslich zum schönen Wetter. Ein poetischer, magischer „Meteo“-Augenblick! »
Dr. Hopp!
Er unglaublich schlau, weiss alles und liegt immer falsch. Er sieht intelligent aus und ist dummerweise etwas doof. Er versteht fast immer alles und weiss fast nie Bescheid. Er macht im richtigen Moment immer genau das Falsche. Kurz: Er liegt richtig falsch und macht alles Falsche richtig!
Der schwungvolle Traumdoktor ist insbesondere in den Kinderspitälern Aarau, Luzern und im Inselspital Bern anzutreffen. Ferner besucht er verschiedene Programme und Institutionen, um Kinder mit Behinderung und Kinder mit Übergewicht zu erfreuen.
Ein besonderes Erlebnis:
« Dr. Hopp kommt in die Abteilung und bekommt die Anweisung nicht ins Zimmer 10 zu gehen: Das Kind hat Angst vor Clowns. OK, kein Problem. Später spielt und lacht Dr. Hopp mit einem Kind auf dem Gang. Am Ende fragt Dr. Hopp das Kind in welchem Zimmer es zu Hause ist. Das Kind antwortet: „Zimmer 10“. »
Die manchmal in den Wolken schwebende Traumdoktorin träumt von allem möglichen… mit ihrer grossen Portion Vorstellungskraft. Oft begleiten sie ihre zwei Marionetten „Grossvater Amstrong“ und „Eule Nocturne“, beide ebenfalls begeistert von Sternen und Astronomie. Sanft und mit viel Poesie bringt Funambulle jede Woche Lachen und Freude in die Zimmer des Hôpital neuchâtelois, sowie in die pädagogische Fachschule l’Orée.
Mit seinem „flashigen“ Zubehör und seiner guten Laune besucht er regelmässig das Spital Sion, das Haus von Terre des Hommes Valais in Massongex und die spezialisierte Institution La Castalie – zur grossen Freude der Kinder.
« Ich erinnere mich an eine Jugendliche, die an Depression litt. Sie hatte mir ihr Feuerzeug ausgeliehen, damit ich es mit einem malvenfarbigen, blumigen Klebeband abdecken konnte. Hinterher realisierte ich, dass ich vielleicht symbolisch dazu beigetragen hatte, ihre dunkle Welt etwas farbiger zu machen. »