08. März 2021
Im Gespräch mit Prof. Dr. Rudin
«Die Traumdoktoren sind ein unverzichtbares Mosaiksteinchen in dem, was ein Kinderspital ausmacht.»
Er hat massgeblich zur Etablierung der Stiftung Theodora in den Deutschschweizer Spitälern beigetragen. In diesem Jahr wurde er pensioniert. Im Interview schaut Prof. Dr. med. Christoph Rudin, ehemaliger Leitender Arzt Nephrologie und Pädiatrie am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), auf eine erfolgreiche 25-jährige Zusammenarbeit zurück. Herr Rudin, wie kam es zum ersten Besuch eines Theodora-Traumdoktors im UKBB? Vor 27 Jahren sah ich im Schweizer Fernsehen eine Dokumentation über die Besuche eines Traumdoktors in der Kinderklinik in Lausanne am CHUV. Dieser Beitrag beeindruckte mich zutiefst. Mir war sogleich klar, dass wir solche Besuche auch bei uns im Kinderspital Basel realisieren sollten. Dies habe ich unserer ärztlichen Direktion und Pflegedienstleitung vorgeschlagen und anschliessend mit der Stiftung Theodora Kontakt aufgenommen. Es folgte ein erster Besuch eines Theodora-Traumdoktors am Kinderspital Basel auf einer unserer allgemeinen Abteilungen. Die Reaktionen auf diesen Besuch waren sehr unterschiedlich. Schliesslich überwog die Befürchtung, dass die ärztliche Tätigkeit durch solche Besuche ins Lächerliche gezogen würde, und weitere Besuche wurden vorerst nicht in Betracht gezogen. Zwei Jahre später hat sich André Poulie wieder bei Ihnen gemeldet, ein zweiter Probebesuch durfte stattfinden. Können Sie sich noch daran erinnern? Ja, sehr gut sogar. Natürlich wollten wir diesmal unbedingt Erfolg haben und mit unserer Absicht nicht noch einmal scheitern. Wir haben den Traumdoktor der Stiftung Theodora, Doktor Distinow, bei diesem Besuch nicht nur auf die allgemeine Abteilung begleitet, sondern danach auch noch auf unsere Rehabilitations-Abteilung, wo sich ausschliesslich Kinder und Jugendliche mit schwersten Behinderungen befanden. Was dort passierte, war unglaublich beeindruckend. Die Art und Weise, wie diese Kinder auf den Besuch von Doktor Distinow reagiert haben, hat insbesondere die auf dieser Abteilung tätigen Pflegenden in einem solchen Mass fasziniert und begeistert, dass allen sofort klar war, dass das Spital auf solche Besuche in Zukunft nicht mehr verzichten wollte. Dies war der Beginn einer inzwischen 25-jährigen fruchtbaren Zusammenarbeit des Kinderspitals Basel und später UKBBs mit der Stiftung Theodora. Erinnerungen von Dr. DistinowWenn ich an die erste Zeit im Kinderspital Basel denke, kommt mir – neben den strahlenden Kinderaugen – vor allem die intensive Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal in den Sinn. Alle waren stets äusserst unterstützend und wohlwollend. An eine Frau kann ich mich besonders erinnern: Sie hiess Elisabeth von Däniken und war ein Traumdoktor-Fan der ersten Stunde. Elisabeth begleitete mich jedes einzelne Mal auf meinen Besuchen, brachte Ballone mit und zusammen bescherten wir den Kindern möglichst viel heitere Abwechslung.Christian Gerber, ehemaliger Dr. Distinow
«Die Traumdoktoren sind für mich zu Freunden geworden – in einem Alltag, der nicht immer einfach war.»
— Prof. Dr. med. Rudin, ehemaliger Leitender Arzt am UKBB