«Wir alle profitieren von den Traumdoktoren»

Weshalb die Traumdoktoren auf dem Notfall so wichtig sind. Kinderarzt Patrick Haberstich im Gespräch.

Herr Haberstich, auf dem Notfall kann es hektisch zugehen. Sorgt ein Traumdoktor nicht für noch mehr Unruhe?

Überhaupt nicht. Das zeigt die hohe Professionalität der Traumdoktoren. Sie wissen genau, wo und wie sie beim Kind sein dürfen. Und wann es angebracht ist, sich zurückzuziehen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Traumdoktor die Arbeit des Pflege- oder Ärzte-teams in irgendeiner Weise behindert hat.

Was macht die Arbeit der Traumdoktorinnen und Traumdoktoren für Sie so wertvoll?

Wenn ein Traumdoktor auf dem Notfall unterwegs ist, bedeutet das für alle weniger Stress: Zunächst einmal für das Kind. Es ist abgelenkt und nimmt oft gar nicht mehr wahr, dass es sich eigentlich in einem Spital befindet. Aber auch für die Eltern. Denn wenn es dem Kind gut geht, geht es auch den Eltern gut. Und schliesslich können auch wir, also das Ärzte- und das Pflegeteam, besser arbeiten. Dank den Traumdoktoren haben wir einen anderen Zugang zum Kind.

Manchmal sind Traumdoktoren auch bei schmerzhaften Behandlungen dabei. Warum?

Wir wissen aus Studien: Wenn das Kind abgelenkt ist, spürt es weniger Schmerzen und benötigt dann auch weniger Schmerzmittel. Deshalb sorgen wir dafür, dass die Traumdoktoren in solchen Fällen bereits von Beginn an bei diesen Kindern sind.

Heben Traumdoktoren auch die Stimmung bei Ihnen und Ihren Mitarbeitenden?

Ja, tatsächlich. Wir merken sofort, wenn ein Traum-doktor auf der Schicht ist. Manchmal sieht man ein paar Seifenblasen über den Gang schweben. Oder eine Luftschlange fliegt vorbei. Alles mit Mass natürlich, wir sind hier ja nicht beim Zirkus. Aber ja, die Traumdoktoren zu sehen, ist auch für uns eine Freude. Sie sorgen für gute Stimmung im ganzen Team.