07. Juli 2023

Auf Reise mit Dr. Ahoi

Es sind Schulferien. In der Kinderklinik vom Stadtspital Triemli in Zürich ist es ziemlich ruhig. Gerade im Sommer ist es für Kinder besonders schwierig, Zeit im Spital zu verbringen. Die Besuche der Traumdoktoren der Stiftung Theodora bieten in dieser Zeit eine mehr als willkommene Abwechslung.

Sanfte Klänge hallen durch den grosszügigen Spitalkorridor. Mit einem Lächeln auf den Lippen spielt Dr. Ahoi auf seiner Mundharmonika eine fröhliche Melodie. Heute begleitet ihn eine spezielle Freundin bei seinem Besuch in der Kinderklinik im Triemli. Die Igeldame Elena aus der Ukraine sieht sich neugierig um. Doch keine Angst, Elena hat keine Stacheln. Und sie spricht Deutsch. Das hat sie vielleicht bei ihren früheren Abenteuern mit Dr. Ahoi gelernt. Elena hat Hunger und hofft, im Wartebereich des Ambulatoriums Futter zu finden. Der 8-jährige Adrian sitzt zwischen seinen Eltern und wirft einen neugierigen Blick auf den bunt gekleideten Traumdoktor.

Dr. Ahoi entlockt seiner Ukulele beruhigende Klänge. 

Der Junge ist zu Beginn noch schüchtern, als Dr. Ahoi auf ihn zusteuert. Schnell entsteht eine Interaktion zwischen dem Traumdoktor und Adrian. Er hilft dem Theodora-Künstler, Tomaten für die nimmersatte Elena hervorzuzaubern. Als Zauberstab dient ein Holzstab mit zwei Glöckchen. Sie sind komplett in ihr fantasievolles Spiel vertieft und merken nicht, dass der Arzt bereit für die Untersuchung ist. Der Doktor wie auch eine Pflegefachfrau halten inne und schauen den beiden amüsiert zu. Die Unbeschwertheit des Spiels bietet eine wohltuende Abwechslung. Auch bei den Eltern sind die Sorgen und der eigentliche Grund für den Spitalbesuch für einen Moment vergessen. Als Andenken an den Traumdoktor erhält Adrian einen Glücksausweis: Ein Foto von Dr. Ahoi mit persönlicher Widmung.

Dr. Ahoi bringt Adrian zum Lachen.

Musik verbindet

Vor jedem Besuch informieren sich die Traumdoktoren im Stationszimmer über die kleinen Patienten. Wer ist anwesend? Wie alt ist das Kind? Gilt es besondere Hygienemassnahmen zu treffen, wie beispielsweise einen Mundschutz zu tragen? Das Desinfizieren der Hände vor dem betreten eines Zimmers ist für die Künstler der Stiftung Theodora selbstverständlich. Auch wird das Kostüm nach jedem Einsatz professionell gereinigt. Heute ist Juna die jüngste Patientin, die von Dr. Ahoi besucht wird. Das kleine Mädchen mit den dunklen Haaren ist erst drei Wochen alt und musste nach der Geburt bereits wieder ins Spital. Dr. Ahoi singt mit sanfter Stimme für das Neugeborene und entlockt seiner Ukulele beruhigende Klänge. Es ist spürbar, wie eine magische Verbindung zwischen dem Baby und dem Künstler entsteht. Berührt von der Begegnung bedankt sich die Mutter herzlich für den Besuch.

Ein roter Herz-Ballon und sanfte Klänge für die drei Wochen alte Juna.

Laute und ganz leise Töne

Die Traumdoktoren müssen sich in Sekundenschnelle auf unterschiedliche Situationen einstellen können. Nach einer spontanen und ausgelassenen Musikeinlage im grosszügigen Flur der Kinderklinik stimmt Dr. Ahoi im Zimmer des einjährigen Aurons ganz leise Töne an. Der Traumdoktor hilft dem Kind behutsam beim Erwachen aus der Narkose. Auf sanfte Art und Weise lässt er glänzende Seifenblasen schweben und schenkt Auron einen roten Herzballon. Aus Rücksicht auf den mentalen und physischen Zustand des kleinen Patienten bleibt Dr. Ahoi nur für einige Minuten im Zimmer. Bei anderen Kindern dauert der Besuch rund eine Viertelstunde. Die kleinen Patienten geniessen jede Sekunde mit dem Traumdoktor. Sobald der Theodora-Künstler das Zimmer verlässt, wartet meist bereits das nächste Kind sehnsüchtig auf seinen Besuch.

Der Traumdoktor hilft Auron beim behutsamen Erwachen aus der Narkose.

Lachen überwindet Sprachbarrieren

Dass man nicht die gleiche Sprache sprechen muss, um sich zu verstehen, zeigt der Besuch von Dr. Ahoi beim dreijährigen Ömer. Er und seine Familie stammen aus der Türkei. Der Vater spricht etwas Englisch, Ömer und seine Mutter verstehen nur Türkisch. Die Eltern sind zu Beginn etwas skeptisch, als der Traumdoktor das Zimmer betritt. Dr. Ahoi begrüsst alle mit einem herzlichen «Merhaba», das auf Türkisch «Guten Tag» bedeutet. Das Eis ist gebrochen. Dr. Ahoi zaubert immer weitere Utensilien aus seinem Kittel hervor, die den kleinen Jungen begeistern. Insbesondere die Seifenblasen lassen Auron die Müdigkeit vergessen. Ömer ist von Dr. Ahoi und seiner Freundin, der Igeldame Elena, begeistert. «Die kleinen Patienten geniessen jede Sekunde mit den Traumdoktoren» Igeldame Elena hat es Ömer angetan und seine Schmerzen scheinen vergessen zu sein. Er lacht und hüpft vor Vergnügen so ausgelassen, dass Dr. Ahoi gar befürchtet, der Junge könnte vom Bett fallen. Der Traumdoktor schafft es aber mit Humor, Ömer zu überzeugen, sich wieder hinzusetzen.

Die kleinen Patienten geniessen jede Sekunde mit den Traumdoktoren

Ömer ist von Dr. Ahoi und der Igeldame Elena begeistert.

Spende als Hochzeitsgeschenk

Auch das Spitalpersonal profitiert von den Besuchen der Theodora-Künstler. Ab und zu scherzt Dr. Ahoi mit dem Raumpflegepersonal oder hört sich Kurzgeschichten von Mitarbeitenden an. Wie wichtig und berührend die regelmässigen Besuche der Traumdoktoren sind, zeigt das Engagement der Pflegefachfrau Gabriela. In ein paar Wochen findet ihre Hochzeit statt. Anstelle von materiellen Geschenken wünschen sie und ihr Verlobter sich von den Gästen Spenden für die Stiftung Theodora. Dafür gibt’s von Dr. Ahoi eine Extra-Einlage auf seiner Wurlitzer-Ukulele. Diese bietet ein buntes Repertoire vom Schlager bis zu Bliggs Charthit «Rosalie». Gabriela strahlt und bedankt sich für das spontane Ständchen und betont, wie sehr sie die Arbeit der Traumdoktoren schätzt. Lachend fügt sie hinzu, dass sie sicher der grösste Fan von Dr. Ahoi im Triemli sei.

Auch das Spitalpersonal freut sich über die Besuche der Theodora-Künstler.

Fotos: Pascal Lauener

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