18. Juli 2023

Im Gespräch mit Tranquillo Barnetta

Ex-Fussballprofi Tranquillo Barnetta spendet regelmässig an diverse gemeinnützige Organisationen, darunter auch an die Stiftung Theodora. Ein Gespräch über seine Motivation, Humor und die Traumdoktoren.

Dein Name heisst «ruhig». Bist du tatsächlich ruhig oder eher das Gegenteil?

Der Name passt tatsächlich recht gut zu meiner Persönlichkeit. Sogar beim Fussball war ich nicht der lauteste, auch wenn dort schon mehr mein Kampfgeist zum Zuge kam und ich auch mal etwas lauter sein musste.

Wann hast du angefangen, Fussball zu spielen?

Im Alter von 4-5 Jahren. Meine Eltern erkannten schnell, dass ein gewisses Talent vorhanden war und ermöglichten es mir, weiter in die Fussballwelt einzutauchen. Als ich 17 Jahre alt war, gewannen wir die U-17 Europameisterschaft. So nahm meine Karriere seinen Lauf – dies auch dank meines sehr flexiblen Lehrbetriebs.

Viele Kinder träumen davon, Fussballer zu werden. Wovon träumtest du als Kind?

Schon als Kind träumte ich davon, Fussballprofi zu werden. Zusätzlich wollte ich denselben Beruf meines Vaters erlernen: Küchenexportleiter. Vielleicht fand ich aber auch die Bezeichnung sehr cool.

Und heute?

Im Moment hat meine Familie Priorität, und dass meine drei Kinder gesund sind und man mit ihnen herumrennen und -tollen kann. Wir spielen gemeinsam Fussball, Federball und vieles mehr. Seit 2019 spiele ich nicht mehr Fussball, sondern bin «full-time daddy».

Tranquillo Barnetta mit Dr. Floh in der Cafeteria des Ostschweizer Kinderspitals.

Warst du als Kind schon einmal im Spital?

Als ich ganz klein war, fiel ich mal auf den Kopf und musste ins Spital und ein paar Tage bleiben, kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Mit 12 Jahren hatte ich mir den Arm gebrochen und musste ins Spital, allerdings war das in Italien.

Was bringt dich zum Lachen?

Dr. Floh (lacht). Sie hatte uns zusammen mit Dr. Uiuiui im Ostschweizer Kinderspital besucht, als wir mit unserer Tochter da waren. Ferner bringen mich Wortspiele – solche, bei denen man ein paar Sekunden überlegen muss – zum Lachen. Und der Humor der Kinder.

Wie wichtig ist Humor für dich?

Sehr wichtig. Gerade in der jetzigen Zeit ermöglicht es einem, vonr schlimmen Dingen abzuschalten. Lachen ist einfach die beste Medizin. Ich lache auch gerne über mich selbst.

Gab es in deiner sportlichen Karriere Platz für Lachen und Humor?

Man musste wissen, wann Humor angebracht war. Nach Niederlagen war es uns zum Beispiel nicht nach Lachen. Ein Trainer sagte jedoch einmal das Gegenteil des Üblichen, und zwar, dass wenn es nicht läuft, die Freude neue Motivation bringt – und so wieder den Erfolg. Das funktionierte wirklich!

Woher kennst du die Stiftung Theodora?

Wir bereits erwähnt, hatten wir im Spital einmal eine Begegnung mit Dr. Floh. Die Freude, die wir durch sie erlebten, bewog mich dazu, über die Stiftung Theodora zu recherchieren. So haben wir begonnen, Theodora – und auch weitere wohltätige Organisationen – zu unterstützen.

Was bewirken deiner Meinung nach die Traumdoktoren bei den Kindern, die sie besuchen?

Sie helfen meiner Meinung nach durch schwierige Situationen hindurch. Die von den Künstlern besuchten Kinder denken nicht mehr daran, dass sie im Spital sind. Und die Eltern vergessen die Sorgen, wenn sie sehen, dass ihr Kind lacht, sich freut und abgelenkt ist. Durch ihre Tätigkeit begleitet die Stiftung die Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Mit welchen drei Worten würdest du die Stiftung Theodora oder ihre Tätigkeit beschreiben?

Lachen, Humor, Erfüllung.

Ein kleines Geschenk von Dr. Floh 🙂

Jahresbericht 2022

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