03. November 2021

«Unsere Priorität ist es, unsere Tätigkeit für die Kinder auch in Zukunft sicherzustellen»

André (links) und Jan Poulie (rechts) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten Philippe Notter (Mitte).

Die Stiftung Theodora feiert dieses Jahr ihr 28-jähriges Engagement zugunsten der Kinder in Spitälern und spezialisierten Institutionen. Die beiden Gründer, André und Jan Poulie, sowie der neu gewählte Präsident Philippe Notter sprechen in einem Interview über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Stiftung.

Jan Poulie, Sie waren am 20. April 1993 im CHUV (Universitätsspital in Lausanne), als der erste Traumdoktor-Besuch stattfand. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

J. P.: Das war aussergewöhnlich: Die Zeit stand still und die Ärzte, die Eltern sowie das Pflegepersonal waren sehr erstaunt über die Reaktion der Kinder. Es war einer der eindrücklichsten Momente meines Lebens. An diesem Tag wusste ich, dass wir diese Besuche allen Kindern im Spital ermöglichen müssen.

André Poulie, wie hat sich die Stiftung in den letzten 28 Jahren seit diesem ersten Besuch entwickelt?

A. P.: Über die Jahre hat sich die Tätigkeit von Theodora Schritt für Schritt in der ganzen Schweiz ausgedehnt. Rückblickend betrachtet ist es beeindruckend, welchen Weg die Stiftung in den letzten drei Jahrzehnten gegangen ist. Heute sind die Traumdoktoren in fast allen Spitälern und in zahlreichen spezialisierten Institutionen für Kinder vertreten. Es ist ein Traum, der Realität geworden ist. Dies alles war möglich dank dem Einsatz und der Professionalität der verschiedenen Teams innerhalb der Stiftung und nicht zu vergessen: dank der Unterstützung unserer treuen Partner und Spender, denen wir zutiefst dankbar sind.

Jan und André, welches Fazit für die Stiftung ziehen Sie aus den fast zwei Jahren Pandemie?

A. P.: Die Gesundheitskrise bot die Gelegenheit, uns neu aufzustellen – und dies mit dem Ziel, die Beziehung zu unseren Partnern aufrechtzuerhalten. Durch das neue Angebot von drei Programmen auf Distanz, die Besuche im Freien, virtuelle Live-Besuche per Videokonferenz und dem Versenden von Videos konnten wir den Kindern, aber auch dem Pflegepersonal weiterhin Momente des Träumens schenken.

J. P.: Wir waren ausserdem sehr berührt vom Vertrauen unserer Partnerinstitutionen, die uns nach dem Ende der ersten Covid-19-Welle grösstenteils wieder die Türen öffneten. Viele von ihnen sagten uns sogar, wie sehr die Anwesenheit der Traumdoktoren während dieser Zeit gefehlt habe und dass sie diese Besuche als genauso wichtig erachten wie andere paramedizinische Leistungen. Das ist die mit Abstand schönste Belohnung.

André (links) und Jan Poulie (rechts) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten Philippe Notter (Mitte).
André (links) und Jan Poulie (rechts) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten Philippe Notter (Mitte).

Philippe Notter, Sie wurden zum Stiftungsratspräsidenten von Theodora gewählt. Welche Pläne haben Sie?

P. N.: Ich bin sehr geehrt über das Vertrauen, das André, Jan und alle Mitglieder des Stiftungsrates mir dadurch entgegenbringen. Angesichts der gewaltigen Arbeit, die in den vergangenen 28 Jahren geleistet wurde, übernehme ich meine Funktion mit dem grössten Respekt. Ich hoffe, dass ich mit Hilfe der ganzen Theodora-Familie eine Dynamik schaffen kann, um die Aktivitäten der Stiftung Theodora auch in Zukunft sicherzustellen.

Sie hatten kürzlich die Gelegenheit, die Traumdoktoren auf einem Besuch zu begleiten. Was nehmen Sie daraus mit?

P. N.: Es ist fantastisch, zu sehen, wie die Traumdoktoren den Kindern und ihren Eltern ihr Lächeln zurückgeben. Ich bin fasziniert davon, wie es die Künstler schaffen, sich innerhalb von wenigen Sekunden auf jedes Kind und jede Situation neu einzustellen. Es ist verblüffend, wie sehr sich die Aktivität der Künstler im Spital von derjenigen in spezialisierten Institutionen unterscheidet, der Ansatz ist ein ganz anderer, die Resultate sind aber nicht weniger bewegend.

Jan und André, welche Projekte und Herausforderungen erwarten die Stiftung Theodora in den nächsten Jahren?

A. P.: Im Sinne unserer Mission werden wir weiterhin Leistungen erbringen und entwickeln, die den Bedürfnissen der Kinder und der Fachleute, die sie begleiten, entsprechen. Wir planen zum Beispiel, unser Operationsbegleitprogramm in den nächsten Jahren in noch mehr Spitälern anzubieten.

J. P.: Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte müssen wir auch an den Fortbestand von Theodora denken, insbesondere hinsichtlich Verwaltung und Ressourcen. Deshalb freuen wir uns über die kürzliche Ernennung von Philippe, mit dem wir zusammen an dieser schönen Aufgabe arbeiten können.

Philippe Notter fühlte sich geehrt, dass er Dr. Hatschi (und dessen Huhn Belle) im Spitalzentrum Biel begleiten durfte.
Philippe Notter fühlte sich geehrt, dass er Dr. Hatschi (und dessen Huhn Belle) im Spitalzentrum Biel begleiten durfte.

Fröhliche Feuerwehrmänner im Operationssaal

Nächster Artikel