20. April 2023

Wer war Theodora?

Der 20. April hat eine besondere Bedeutung für die Stiftung Theodora. Heute vor genau 30 Jahren fand der allererste Kinderbesuch statt – gleichzeitig ist es der Geburtstag von Theodora. Wer aber war Theodora? Eine aussergewöhnliche Mutter, die die Stiftung auf wunderbare Art und Weise geprägt hat.

Viele Stiftungen haben eine berührende Hintergrundgeschichte, die ihrer Vision und Mission zugrunde liegt. Die Stiftung Theodora bildet hier keine Ausnahme. Gegründet wurde sie im Gedenken an Theodora Poulie, die Mutter der Gründer André und Jan Poulie. In jungen Jahren verbrachte André nach einem schweren Unfall mehrere Monate im Spital, getrennt von Familie und Freunden. Seine Mutter besuchte ihn jeden Tag, und es ist vor allem ihre Herzlichkeit, die ihm aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben ist. Nach Theodoras Tod gründeten André und Jan eine Stiftung, um Kindern im Spital über Generationen hinweg dieselben Gefühle der Freude zu vermitteln. Sie entwickelten ein Konzept, um dieses Ziel zu verwirklichen: die Traumdoktoren.

Stiftungsgründer André Poulie als Kind mit seiner Mutter Theodora.

«Theodora bedeutet ‘Geschenk Gottes’. Für meinen Bruder und mich war es der Name unserer Mutter. Von der allerersten Minute unseres Lebens bis zu den letzten Minuten ihres Lebens schenkte uns Theodora unendlich viel Liebe. Sie war eine optimistische, offene und liebenswürdige Person. Die positive Energie, die sie den Menschen entgegenbrachte, half uns, schwierige und manchmal harte Zeiten im Leben durchzustehen, so zum Beispiel nach dem Unfall, den ich als Zehnjähriger hatte. Über einen Zeitraum von zwei Jahren verbrachte ich fast sechs Monate im Spital und wurde 14-mal operiert. Schmerzen waren mein ständiger Begleiter. Theodoras tägliche Besuche waren wahrhaftige Momente des Glücks. Sie hatte immer lustige Geschichten oder besondere Erlebnisse zu erzählen, die mich vom Spitalbett in eine farbenfrohe Welt entführten. Diese Erinnerungen sind mir von meinem Spitalaufenthalt geblieben.

Die positive Energie, die sie den Menschen entgegenbrachte, half uns, schwierige und manchmal harte Zeiten im Leben durchzustehen.

André Poulie

Theodora war aber auch eine tapfere Person. Einige Zeit später half sie uns, den Tod unseres Vaters zu verarbeiten, den sie bis zum Schluss zu Hause gepflegt hatte. Zehn Jahre danach erkrankte sie selbst an Krebs, und wir beschlossen, ihn zusammen zu bekämpfen. Obwohl die Aussichten nicht günstig waren, übertrugen sich Theodoras Mut und Lebensfreude auf uns. Wie schon bei unserem Vater half sie uns, mit der Situation fertigzuwerden, machte uns Mut und behielt sogar ihren Humor. Für mich und meinen Bruder war deshalb klar, dass die im Gedenken an unsere Eltern gegründete Stiftung ‚Theodora‘ heissen sollte. Das ist auch der Grund, weshalb wir Kindern im Spital und in Institutionen für Kinder mit Behinderung Freude und magische Momente schenken möchten.» André Poulie

«Wir alle profitieren von den Traumdoktoren»

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