20. April 2023

Die Besuche der Traumdoktoren im Laufe der Zeit

Historisches Bild aus dem CHUV von einem Traumdoktor mit einem Baby.

Am 20. April 1993 öffnete die Pädiatrie des Universitätsspital in Lausanne (CHUV) ihre Türen für die Künstler der Stiftung Theodora. Zum allerersten Mal in der Schweiz und auch in Europa empfing ein Spital den Besuch von Traumdoktoren bei Kindern im Spital. Seit drei Jahrzehnten sind die Traumdoktoren in den Gängen der Spitäler anzutreffen. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern im Spital Momente der Abwechslung und des Lachens zu schenken. Wir laden Sie ein auf die Reise der Traumdoktoren durch die Jahre.

Seit 1993 laufen Männer und Frauen durch die Gänge der Kinderabteilungen in Schweizer Spitälern, die weder Angehörige der Patienten noch vom Spital angestellt sind. Doch wer sind diese Menschen, die das medizinische Personal so herzlich begrüsst? Es sind Künstlerinnen und Künstler, die entschlossen sind, überall Freude zu bringen, wo sie hinkommen, und ganz besonders bei Kindern. Es sind die Traumdoktoren der Stiftung Theodora. Sie sind auf dem Weg zu ihrem wöchentlichen Besuch in der Pädiatrie – und das seit 30 Jahren.

Ob 1993, 2010 oder 2023, der Besuch beginnt mit einem wichtigen Schritt: der Vorbereitung. Kamm, Schminke, spezielle Schuhe, Brillen, Hüte, bunte Kittel – die Künstler besitzen eine ganze Reihe von Accessoires, um den Traumdoktor in ihnen lebendig werden zu lassen. Das ist der Moment, in dem die Figur zum Leben erwacht. Eine Figur mit Fähigkeiten und einem eigenen Universum. Von der Ukulele über die Marionette bis hin zu aufblasbaren Luftballons oder Seifenblasen wird alles in den Dienst des Lachens und der Freude der Kinder gestellt.

Ein wichtiger Teil der Vorbereitung ist der Austausch mit dem Spitalpersonal. In der Ausbildung zum Traumdoktor werden die Künstler auf die Arbeit in einem Spital vorbereitet und geschult. Dieses Wissen ermöglicht es ihnen, effizient und ergänzend mit den Pflegerinnen und Pflegern wie auch den Ärztinnen und Ärzte der Kinderstationen zusammenzuarbeiten. Vor jedem Besuchsbeginn sammelt der Traumdoktor die Informationen der kleinen Patienten des Tages. Dadurch kann einen Besuchsplan erstellt werden und besser auf die Situationen des Kindes eingegangen werden.

Und los geht’s mit dem Besuch! Eine Sache, welche die Zeit nicht verändert, ist die Verbundenheit, die in dem Moment entsteht, in dem der Traumdoktor einen Fuss in das Spitalzimmer setzt. Jede Begegnung, jede Interaktion mit einem kleinen Patienten ist einzigartig. Gemeinsam haben die Besuche das Lächeln, das sich auf den Gesichtern der Kinder und Eltern abzeichnet. Die Traumdoktoren tauchen mit ihnen in eine Fantasiewelt ein, um Atmosphäre zu entspannen und schwierige Momente in fröhliche Auszeiten zu verwandeln.

Oftmals reichen diese Träume über das Zimmer hinaus. Die Gänge des Spitals verwandeln sich dann in einen Spielplatz, auf dem die Fantasie die einzige Grenze ist. Diese absolut feinfühlige Arbeit ermöglicht es, der Kindheit das zurückzugeben, was ihr gehört.

Allererste Fernsehreportage über die Stiftung Theodora. RTS, 3. September 1993, CHUV

Es würde lange dauern, um die Hunderte von Geschichten und Anekdoten erzählen zu können, die jeder Künstler im Laufe dieser 30 Jahre erlebt hat. Deshalb lassen wir die Fotos der Ausstellung für sich selbst sprechen (Ausstellung im CHUV vom 19. bis 22. April 2023). Wie heißt es so schön: «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte».

Fotos: Christian Rochat, Magali Koenig, Vincent Hofer, Angélique Bühlmann, Pierre-Yves Massot

Wer war Theodora?

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