30. September 2022

Tommy im Spital

Maturaarbeit Virginia Celia Kaeser

Für ihre Maturaarbeit hat Virginia Celia Kaeser die herzerwärmende Bilderbuchgeschichte ‹Tommy im Spital› geschrieben und illustriert. Dabei hat sie sich von der Stiftung Theodora inspirieren lassen. Wie es genau zu dieser Zusammenarbeit gekommen ist, verrät sie uns im Interview.

Virginia, du hast dich für dein Kinderbuch von unserer Traumdoktorin Floh und ihrer Arbeit im Spital inspirieren lassen. Was genau hat dich beeindruckt?

Vor dem Verfassen meiner Bilderbuchgeschichte und dem Illustrieren ermöglichte mir die Stiftung Theodora ein inspirierendes Telefongespräch mit Dr. Floh. Sie hat mich ab der ersten Sekunde, als sie von ihren Spital-Besuchen erzählte, in den Bann der Fantasiewelt und der wundervollen Arbeit der Stiftung Theodora gezogen. Was Dr. Floh nicht weiss, ist, dass mir während des Telefonats mehrmals leise die Tränen über die Wangen liefen, da ich solch eine Freude verspürte. Ich war hin und weg und unglaublich beeindruckt von der Arbeit der Traumdoktoren und höchst motiviert meine letzten langen Sommerferien diesem Bilderbuch zu widmen.

Das Kinderbuch thematisiert die Wirkung von Vorstellungskraft und Fantasie. Warum war dir das so wichtig?

Die Stärke der Vorstellungskraft von Kindern ist einfach magisch. Ich selbst bin meiner eigenen infantilen Fantasiewelt unglaublich dankbar, denn durch sie hatte ich zuverlässige, unsichtbare Begleiter, die auf meinem Weg stets an meiner Seite standen. Für eine lange Zeit durfte ich eine Kunsttherapie besuchen und konnte dort meiner Fantasie freien Lauf gewähren und mir somit eine Fantasiewelt als Zufluchtsort vor dem Nicht-immerganz-so-Schönem im Leben gestalten.

Was möchtest du mit deinem Buch Kindern auf den Weg geben?

Mein Wunsch ist es, hospitalisierten Kinder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, wenn sie in die Welt von Tommy dem Bären eintauchen. Sie sollten Zugang zu ihrer Fantasiewelt immer beibehalten, denn diese ermöglicht es doch erst, dass wir träumen können (zum Beispiel von einer paradiesischen Insel, einem mit Bananen jonglierenden Affen oder einem Leben mit weniger Beängstigendem).

Virginia Celia Kaeser
Virginia Celia Kaeser hat die herzerwärmende Bilderbuchgeschichte ‹Tommy im Spital› geschrieben und illustriert. Foto: Kaja Fuchs

Die Traumdoktoren interagieren sehr viel mit den Kindern im Spital. Gibt es in deinem Kinderbuch auch Interaktion?

Ich realisierte beim Telefonat mit Dr. Floh, wie individuell die Spitalbesuche sind, da die alle auf die Kinder Tommy im Spital abgestimmt werden. Während des Schreibprozesses kam ich auf die Idee, interaktive Passagen in meiner Bilderbuchgeschichte einzubauen. Bei diesen kann der Geschichtenerzähler dem Kind Fragen stellen, so wie es die Traumdoktoren machen. Durch die Interaktion fühlt sich das Kind Tommy dem Bären näher, somit auch der Geschichte und die eigene Fantasie wird angeregt.

Ich realisierte beim Telefonat mit Dr. Floh, wie individuell die Spitalbesuche sind, da die alle auf die Kinder abgestimmt werden.

Für deine Maturaarbeit hast du alle Texte selbst geschrieben und auch illustriert. Was fiel dir leichter?

Das Fantasieren und Illustrieren sind aus meiner Sicht zwei meiner schönsten Gaben. Die Ideen kamen mir zugeflogen oder entstanden durch die Interaktionen mit meinen Babysitter-Kindern. So entstand ein wundervoller, kreativer Prozess. Die Stunden des Illustrierens vergingen wie im Flug. Als das Grundgerüst der Geschichte stand und der Endspurt des Illustrierens auf mich zukam, wurde ich bei der literarischen Formulierung der Geschichte unterstützt. Meine Fantasie verständlich und altersgerecht in Worte zu fassen, war nämlich eine anspruchsvolle Aufgabe. Somit konnte ich sichergehen, dass nicht nur die Illustrationen begeistern, sondern auch der literarische Teil des Bilderbuchs.

Zum Schluss kann ich sagen, dass knapp 100 Stunden Arbeit in diesem Bilderbuch stecken… und schon allein das Lachen meiner Babysitter-Kinder beim ‹Premiere Vorlesen› war die ganze harte Arbeit wert!

Herzlichen Dank, Virginia, für das spannende Interview, deinen Einsatz für die Kinder, und von Herzen alles Gute!

«Theodora hat uns als Familie Glück geschenkt»

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