04. Oktober 2023

Zurück von der Via Theodora

Die Stiftung Theodora feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben fünf Mitarbeiter beschlossen, eine sportliche, gemeinschaftliche und karitative Herausforderung anzunehmen, um Spenden für die Mission zu sammeln: die Via Theodora – Bike for a Smile! In diesem Interview erzählt uns Muriel de Preux, Leiterin des Projekts, alles über diesen grossen gemeinsamen Traum.

Muriel, kannst du dich kurz vorstellen?
Ich war fast 25 Jahre lang im Verkauf und in der Beratung tätig und trage nun seit eineinhalb Jahren zur Umsetzung unserer Mission für Kinder im Spital und mit Behinderungen bei. In der Programmabteilung leite ich auf regionaler Ebene ein Team von 21 Künstlern, die in 14 Partnereinrichtungen tätig sind, und sorge dafür, dass unsere Leistungen den Bedürfnissen der Kinder entsprechen. Mir gefällt die Idee, mein ganzes Wesen und meine Energie in den Dienst einer sinnvollen Arbeit zu stellen.

Muriel de Preux

Wie ist die Idee für Via Theodora entstanden? 
Die Idee für Via Theodora entstand bei einem Kaffee im Pausenraum der Stiftung Theodora. Ein paar Mitarbeitende aus dem Büro wollten zum 30-jährigen Jubiläum der Stiftung eine grosse Velotour organisieren – eine festliche, karitative und menschliche Tour, aber auch eine sportliche Herausforderung, um Spenden für die Mission zu sammeln. Ursprünglich sollte uns die Route von Genf nach Marseille führen, doch schliesslich planten wir sie in der Schweiz, denn hier befinden sich alle unsere Partner, Traumdoktoren, Spitäler, spezialisierten Institutionen, Sponsoren, Gönner und Menschen, welche die Tätigkeiten der Stiftung Theodora aus nächster Nähe verfolgen.

Weshalb war die Idee für dich und die anderen 4 Mitarbeitenden so wichtig?
Dieses Projekt war sehr wichtig für uns, weil man nicht alle Tage sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Daher erschien es uns wichtig, intern ein Projekt zu starten – von Mitarbeitenden für Mitarbeitende, aber auch für die Welt da draussen.

Seid Ihr bei der Organisation oder der Tour selbst auf Hindernisse gestossen?
Auch wenn ich noch so sehr nachforsche, kann ich kein einziges grosses Hindernis für das Projekt nennen, weder in der Planungsphase noch während der Durchführung! Die Zeit war knapp – viereinhalb Monate -, um alles auf die Beine zu stellen, und alle Teams spielten mit: Ausrüstung, Besuche und Mikroveranstaltungen in den Einrichtungen, die entlang der Strecke besucht wurden, Unterkünfte, Kommunikation, Spendenkampagne, E-Mailings an die Spender, Geschenke für die Spitäler, Herstellung von Fähnchen in den Farben unserer Kampagne, etc. Die verschiedenen Aufgaben wurden in Rekordzeit erledigt! Fügen Sie dazu noch ein perfektes Wetter hinzu (kein Tropfen Regen in 10 Tagen im Mai in der Schweiz), eine olympische Form und eine schöne Verbundenheit zwischen den Mitgliedern des Pelotons, keine gesundheitlichen Probleme oder Unfälle, ein perfektes Timing zwischen den Fahrtzeiten und den geplanten Ankunftszeiten in den Spitälern, Empfänge mit Fanfaren und in guter Laune, Spenden, die in Strömen fliessen, Freude und vor allem viele Lächeln, die empfangen und verteilt werden: Sie haben das Rezept der Via Theodora!

Sie haben in 13 Spitälern Halt gemacht. Wie reagierten diese auf das Projekt? Was haben die Traumdoktoren bei Ihrer Ankunft gemacht?
In Hinblick auf die zur Verfügung stehende Zeit – 10 Tage – haben wir unsere Route so konzipiert, dass wir versuchten, auf einer Strecke von 600 km zwischen Genf und St. Gallen möglichst viele Partnereinrichtungen miteinander zu verbinden. Die 13 Auserwählten waren sofort begeistert, so sehr, dass sie Ärzte, Erzieher, Pflegepersonal und ihre Kommunikationsteams mobilisierten, um uns zu empfangen, einen geselligen Moment bei einem Aperitif, einigen Reden und Fotoshootings oder einem speziellen Besuch in einer Kinderstation zu teilen. Bei jeder Etappe waren einige Traumdoktoren anwesend, um unsere Ankunft zu beleben, zu singen, zu tanzen, manchmal sogar die letzten Kilometer im Kostüm mit uns zu radeln und die Verbindung zwischen dem Peloton und der Einrichtung herzustellen.

Kannst du einen unvergesslichen Moment der Via Theodora mit uns teilen?
Viele unvergessliche Momente haben unser Abenteuer geprägt: Wunderschöne Kinderzeichnungen, die für diesen Anlass geschaffen wurden, die Teilnahme einiger Familien oder Traumdoktoren an bestimmten Etappen der Route, ein besonders bewegender Empfang mit Musik in Biel, die Durchquerung von Basel entlang des Rheins an der Seite von Dr. Pilule und Dr. Schubidu, die mit dem Cargo-Bike zu uns gestossen sind, ein gemeinsamer Abend mit unseren Kollegen aus Hunzenschwil, die alle anwesend waren, der Tanz eines kleinen Mädchens inmitten der Fahrräder vor dem Spital von Luzern… und so viele unvergessliche und manchmal komische Momente im Peloton selbst.

Und was war der lustigste Moment?
Eine lustige Situation ergab sich, als unser mitfahrende Traumdoktor, der für das GPS zuständig war, den Norden mit dem Osten verwechselte: Das Ergebnis waren einige Verzögerungen, ein schöner Umweg, das dazugehörige Mea Culpa und ein Déjà-vu, als wir wieder am Winterthurer Spital vorbeikamen, das wir eine Stunde zuvor verlassen hatten…!

Was hat Ihre Kampagne bewirkt? Wie viele Besuche bei den Kindern wurden dadurch ermöglicht?
Das Sammeln von Spenden für die Mission war nur eines von mehreren Zielen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir über unsere Spendenplattform Give a smile innerhalb von 10 Tagen 10’000 CHF gesammelt haben. Das entspricht fast 500 Besuchen bei Kindern im Krankenhaus oder mit Behinderungen. Also das ist eine grosse Portion an Lachen, die wir verteilen können!

Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr am Zielort eingetroffen seid?
Wir dachten: «Ja, wir haben es geschafft!» Denn von Genf nach St. Gallen waren es doch 646 km, aber alles verlief harmonisch, ohne Zwischenfälle und die Stimmung war gut. Wir waren sehr stolz und verspürten ein Gefühl grosser Freude, dass wir Geld für die Kinder und die Mission gesammelt hatten. Wir waren auch der Direktion der Stiftung sehr dankbar, die an uns geglaubt hatte und uns ermöglicht hatte, diese menschliche, sportliche und karitative Herausforderung in die Realität umzusetzen.

Möchtest du zum Schluss noch ein paar Worte an die Menschen richten, die euch unterstützt haben?
Im Namen des Pelotons möchte ich der Direktion und den Mitarbeitern der Stiftung herzlich danken, die an uns geglaubt und sich eingesetzt haben, um unsere Durchquerung der Schweiz mit dem Fahrrad in qualitativer und quantitativer Hinsicht zu einem Erfolg zu machen. Nicht in jedem Unternehmen geniesst man eine solche Handlungsfreiheit! Ein grosses Dankeschön geht auch an alle unsere Spender und Partner, ohne die wir unsere Mission nicht erfüllen könnten. Danke an die Spitäler und spezialisierten Einrichtungen, die an die Kraft des Lachens und des Humors im Dienste der Pflege glauben. Unser grösster Dank gilt den gesundheitlich beeinträchtigten Kindern, die uns immer wieder erstaunen und berühren und uns die Richtigkeit unserer täglichen Arbeit seit 30 Jahren bestätigen.

Die Stiftung im Wandel der Zeit

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